Video: Klinische Outcomes

Sébastien Wischlen Spotlightvortrag

Inhaltliche Schwerpunkte:

Begriffsklärung & Relevanz:

  • Klinische Outcomes = objektive Resultate medizinischer Interventionen am Patienten (z. B. Komplikationen, Mobilität, Rehospitalisierungen)

  • Abgrenzung zu Struktur-, Prozess- und Surrogatdaten (z. B. Laborwerte, Bildgebung)

  • PROMs & PREMs als standardisiert erhobene subjektive Daten mit objektivem Nutzen

Benchmarking als Schlüssel zur Qualität:

  • Nur durch standardisierte Erhebung und Kontextualisierung werden Daten zu handlungsrelevanten Informationen

  • Benchmarking zielt auf Transparenz und Lernen, nicht auf Kontrolle oder Sanktionierung

  • Fragestellungen:

    • Wie schneiden wir im Vergleich zu anderen ab?

    • Welche Prozesse führen zu besseren Outcomes?

    • Welche Patientengruppen profitieren besonders?

Herausforderungen in der Schweiz:

  • Fragmentierte Datenlandschaft & mangelnde Interoperabilität

  • Hoher manueller Aufwand für Datenerhebung in bestehenden Qualitätsprogrammen (z. B. ANQ, Swissnoso, IQM)

  • Uneinheitliche Datenstandards behindern systematische Auswertungen und Vergleiche

Praxisbeispiele & Initiativen:

  • Value-Based Healthcare Pilotprojekt (Uni Basel, Unispital Basel, Groupe Mutuel):

    • Testlauf bei Hüftimplantationen mit PROMs und finanziellen Anreizen

    • Potenzielle Einsparung: 1.7–8.5 Mio. CHF/Jahr durch vermiedene Komplikationen

  • Strategische Pfade für Spitäler:

    • Schrittweise Transformation mit Fokus auf semantischer Klarheit und technischer Durchlässigkeit

    • Entwicklung von Minimal Viable Data Models (MVDM) für schnellen Einstieg in Outcome-Analysen

    • Kopplung mit Finanz- und Controllingdaten zur Identifikation wirtschaftlich relevanter Faktoren

Fazit:

Die Transformation hin zu einem echten Outcome-basierten Gesundheitssystem ist kein Big Bang, sondern ein evolutionärer Prozess – mit hohem Nutzen für Qualität, Wirtschaftlichkeit und Patientenwohl, wenn strategisch geplant und interdisziplinär umgesetzt.