Begriffsklärung & Relevanz:
Klinische Outcomes = objektive Resultate medizinischer Interventionen am Patienten (z. B. Komplikationen, Mobilität, Rehospitalisierungen)
Abgrenzung zu Struktur-, Prozess- und Surrogatdaten (z. B. Laborwerte, Bildgebung)
PROMs & PREMs als standardisiert erhobene subjektive Daten mit objektivem Nutzen
Benchmarking als Schlüssel zur Qualität:
Nur durch standardisierte Erhebung und Kontextualisierung werden Daten zu handlungsrelevanten Informationen
Benchmarking zielt auf Transparenz und Lernen, nicht auf Kontrolle oder Sanktionierung
Fragestellungen:
Wie schneiden wir im Vergleich zu anderen ab?
Welche Prozesse führen zu besseren Outcomes?
Welche Patientengruppen profitieren besonders?
Herausforderungen in der Schweiz:
Fragmentierte Datenlandschaft & mangelnde Interoperabilität
Hoher manueller Aufwand für Datenerhebung in bestehenden Qualitätsprogrammen (z. B. ANQ, Swissnoso, IQM)
Uneinheitliche Datenstandards behindern systematische Auswertungen und Vergleiche
Praxisbeispiele & Initiativen:
Value-Based Healthcare Pilotprojekt (Uni Basel, Unispital Basel, Groupe Mutuel):
Testlauf bei Hüftimplantationen mit PROMs und finanziellen Anreizen
Potenzielle Einsparung: 1.7–8.5 Mio. CHF/Jahr durch vermiedene Komplikationen
Strategische Pfade für Spitäler:
Schrittweise Transformation mit Fokus auf semantischer Klarheit und technischer Durchlässigkeit
Entwicklung von Minimal Viable Data Models (MVDM) für schnellen Einstieg in Outcome-Analysen
Kopplung mit Finanz- und Controllingdaten zur Identifikation wirtschaftlich relevanter Faktoren
Die Transformation hin zu einem echten Outcome-basierten Gesundheitssystem ist kein Big Bang, sondern ein evolutionärer Prozess – mit hohem Nutzen für Qualität, Wirtschaftlichkeit und Patientenwohl, wenn strategisch geplant und interdisziplinär umgesetzt.