blog_Hero.jpg
Veröffentlicht von       Marc Kaiser

Qlik-Anwendertipp: Mini-Charts – viel Info auf kleinem Raum

Seitenlange Zahlenreihen enthalten zwar viele Informationen, machen es aber nicht leicht, Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Viel aufschlussreicher dagegen sind Visualisierungen – sie transformieren diese Zahlen in Muster, die die Interpretation der Werte vereinfachen und ein tieferes Verständnis der Daten ermöglichen. Dafür braucht es nicht immer grosse, separate Grafiken: Mit Mini-Charts lassen sich Zahlen und Visualisierungen in einer Tabelle zusammenbringen!

 

mini-charts1

 

Mini-Charts werden oft auch als «Sparklines» bezeichnet. Diesen Begriff prägte Edward Tufte für «kleine, hochaufgelöste Grafiken, die in einen Kontext von Worten, Zahlen und Bildern eingebettet sind».


Um eine solche kleine Visualisierung in eine Tabelle einzubetten, muss sie auf das Wesentliche reduziert werden: Zahlreiche Komponenten wie Achsen, Legende etc. fallen weg, übrig bleibt allein das grafische Element – bspw. eine Linie oder eine Reihe von Balken.


Ein klassisches Anwendungsbeispiel wären monatliche Verkaufszahlen je Bundesstaat. In der hier dargestellten Tabellenzeile sind beide Werte ersichtlich – ob es dabei eine Steigerung oder einen Rückgang zum Vormonat handelt, ist unklar.

 

mini-charts2
Eine erste, einfache Lösung wäre ein Indikator in Form eines Pfeils, der – nach oben oder unten weisend – die Entwicklung im Vergleich zum Vormonat anzeigt. Damit wissen wir zwar schon etwas mehr – aber nicht, wie gross die Veränderung war oder wie der längerfristige Trend aussieht.

 

mini-charts3
Beantworten lassen sich diese Fragen durch das Einfügen eines Mini-Liniendiagramms, das den Trend über die letzten 12 Monate visualisiert. Hier zeigt sich ein klarer Abwärtstrend mit einer leichten Erholung in der Mitte – eine Entwicklung, die erfahrene Sales-Mitarbeiter sicherlich interpretieren können.

 

mini-charts4

 

Als Visualisierungsoptionen für Mini-Charts bieten sich alle Diagrammtypen an, die auf kleinstem Raum zu erkennen sind. Am häufigsten sind:

 

mini-charts5


  • Liniendiagramme zur Visualisierung eines Trends
  • Säulendiagramme zur Darstellung von Trends mit besserem Vergleich der Einzelwerte
  • Positiv/Negativ-Diagramme mit einer binär-vereinfachten Darstellung von Zuwächsen oder Verlusten im Vergleich zum Vormonat

Um eine sinnvolle Darstellung von Trends zu erreichen, ist eine kluge Skalierung gefordert:

 

  • Ist nur der Trend der jeweiligen Zeile gefragt, kann die y-Achse entsprechend der Minimal-/Maximalwerte skaliert werden.
  • Soll dagegen der Trend im Vergleich zu den Nachbarzeilen dargestellt werden, müssen die Minimal-/Maximalwerte für die gesamte Tabelle als Skala für alle zugehörigen Mini-Charts festgelegt werden.

 

mini-charts6

 

Angesichts der grafischen Reduktion können farbige Interpretationshilfen das Erfassen der Muster unterstützen: Eine bewährte Methode ist bspw. die Markierung von Höchst- und Tiefpunkten einer Linie mit verschiedenfarbigen Datenpunkten, die auch den Vergleich über die Zeilen hinweg erleichtert.

 

mini-charts7


Doch auch in Sachen Visualisierung gilt es nicht zu übertreiben: Zu viele Diagramme ermüden den Betrachter! Hier gilt es, klug auszuwählen und nur die wichtigsten KPIs mit grafischem Kontext zu versehen, um bessere Erkenntnisse zu gewinnen: Denn genau darum geht es!

Marc Kaiser

Marc Kaiser

Als Betriebsökonom und BI-Spezialist garantiert Marc Kaiser den Miteinbezug aller relevanten Zusammenhänge. Dank seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Business-Applikationen besitzt er die wertvolle Fähigkeit, auch komplexeste Kundenanforderungen in griffige Lösungen umzusetzen. Kunden und Mitarbeitende schätzen seine ausserordentliche Fähigkeit zuzuhören und seine systematische und analytische Art, Probleme in Lösungen zu überführen.

VERWANDTE BEITRAGE